Mit Buddha durch den Tag

Mit Buddha durch den Tag
Buddhismus ist in den letzten Jahren zu einer Art Modeerscheinung geworden.
Ich denke da an zahlreiche Dekorationsartikel, Buddhastatuen aus Plastik
werden verwechselt mit Feng Shui ,Esoterik ,Hinduismus ,Taoismus, ein wilder Mix
der nur wenig über die Lehren des Erleuchteten aussagt,sondern einfach "gut" aussieht.
Wer Interesse hat ,den Buddhismus kennenzulernen, kann sich zunächst hilfreiche Literatur besorgen oder eines der buddhistischen Zentren, hier in Deutschland besuchen.
Dabei stellt man zu Anfang oft fest, daß es viele Begriffe gibt ,oft in Sanskrit, einer
indogermanischen Sprache verfasst, die eine Bedeutung haben.
Es ist nicht zwingend notwendig,das Glossar an Begriffen zu beherrschen,
der Kern, der Weg zur Entdeckung der eigenen Buddhanatur steht im Vordergrund.
Der Buddhismus spricht weltweit die Menschen an und so gibt es mittlerweile genügend zeitgemäße Literatur zur Einführung .
Ich bin damals auf Lama Ole Nydahl aufmerksam geworden ,ein Däne,der den Buddhismus gerade für Laien ,leichter verständlich macht.Er beantwortet viele Fragen des alltäglichen Lebens und macht die alten Lehren sehr frisch und lebendig.
Wer war Buddha ?
Buddha wurde vor etwa 2560 Jahren in Nordindien geboren. Nach langer Suche erkannte er in tiefer Meditation das Wesen des Geistes und erreichte Erleuchtung. Danach lehrte Buddha 45 Jahre lang in der damaligen nordindischen Hochkultur. Der Buddhismus ist Hauptreligion in mehreren ostasiatischen Ländern und spricht selbstständige Menschen an. Buddhas Einsichten überzeugen und begeistern seit den siebziger Jahren eine wachsende Zahl von Menschen im Westen.
Was lehrt Buddha?
Buddha erklärt hautnah und lebensbezogen, was letztendlich wirklich und was vergänglich ist. Dieses Verständnis ermöglicht das Erleben dauerhaften Glücks. Der Buddhismus kennt keine Dogmen und erlaubt, alles in Frage zu stellen. Durch geeignete Meditationen wird das Verstandene zur eigenen Erfahrung und die erreichten Bewusstseinsebenen werden gefestigt. Das Ziel von Buddhas Lehre ist die volle Entwicklung der in uns liegenden Möglichkeiten von Körper, Rede und Geist.
Der Buddhismus ist keine Glaubensreligion, er beschäftigt sich mit der Natur des Geistes,
dem Wechselspiel von Ursache und Wirkung. (Karma)
In der modernen Zeit bietet er viele Techniken und Möglichkeiten, Stress abzubauen,
Lebensinhalte zu finden, einen Weg zu wahrhaft, anhaltendem ,nicht bedingtem Glück.
Manchmal sperren wir uns für den Wechsel zu neuen Gewohnheiten, wir halten fest an
selbstschädigendem Verhalten und leiden weiter unter diesen Folgen des Handelns.
Wir verhaften an Gewohnheiten ,die längerfristig zu Leid führen.
Buddha erkannte dies, er begegnete den Leiden des Menschen, Krankheit, Alter und Tod.
" Es gibt Leid " ,sprach er zu seinen ersten Schülern. (Dukkha=Leid)
Der eigene Geist ist die Quelle ,die zu Glück führen kann, wenn man sich mit ihm beschäftigt, ihn kennenlernt.
Viele bezeichnen Buddhismus als eine Philosophie, nicht als Religion.
Eine Philosophie, die sich aber auch direkt auf ihre Schüler auswirkt und positive Energien
freisetzt, mehr als eine bloße Wissenschaft.
Im Buddhismus gibt es viele Richtungen und Wege ,die für die westliche Welt zunächst schwer verständlich sind. Es braucht Zeit ,sich mit den Begriffen vertraut zu machen und einen eigenen Zugang zum Buddhismus zu finden. Der Buddhismus wird mittlerweile auch von vielen Christen entdeckt und umgekehrt findet man in den Ländern,in denen der Buddhismus Hauptreligion ist, viele christliche Gemeinschaften.
Aber der Dialog zwischen den Religionen hat Fortschritte gemacht. In den letzten
Jahrzehnten hat sich doch einiges bewegt in Richtung auf Toleranz und gegenseitigem
Respekt. Jeder Mensch hat seine "eigene " Vorstellung von Leben und Tod ,es ist für
Buddhisten wichtig dies zu akzeptieren.
Buddha lehrt einen Weg zu innerem Frieden , zum Einklang mit sich und der Umwelt.
Er hebt die Trennung auf, zwischem dem Erleben eines "Ich" und der Weite des Geistes.
Der Geist als unzerstörbare Kraft ,die weithinaus über Krankheit und Tod existiert.
Buddhismus weitet den Blick auf die Dinge aus, die zu wahrem Glück führen.
Vergängliche Werte, Besitz, Aussehen,Körper ,binden ,müssen immer wieder neu hergestellt und aufrechterhalten werden. Sie führen nicht zu dauerhaftem Glück, zum Vertrauen auf die Quelle allen Glücks, zum Geist selbst.
Die Dinge, die wir heute erleben und gestalten sind Ursache und Wirkung zugleich.
Dies bezeichnet man als Karma .
In den indischen Religionen ist die Lehre des Karma eng mit dem Glauben an Samsara, den Kreislauf der Wiedergeburten, verbunden und damit an die Gültigkeit des Ursache-Wirkungs-Prinzips auf geistiger Ebene auch über mehrere Lebensspannen hinweg.
Die vier edlen Wahrheiten :
In seiner ersten Lehrrede sprach Siddhartha Gautama ,in Sarnath von den vier Wahrheiten.
1.Das Leben im Daseinskreislauf ist letztlich leidvoll.
2.Ursachen des Leidens sind Gier, Hass und Verblendung.
3.Erlöschen die Ursachen, erlischt das Leiden.
4.Zum Erlöschen des Leidens führt der Edle Achtfache Pfad.
Der achtfache Pfad bezeichnet: Rechte Sicht, rechte Entschlossenheit, rechtes Reden, rechtes Handeln, rechter Lebensunterhalt/-erwerb, rechtes Bemühen, rechte Aufmerksamkeit/Achtsamkeit, rechte Konzentration.
Das eigene Handeln steht im Mittelpunkt von Ursache und Wirkung.
Der Buddhismus lehrt einen liebevollen Umgang mit sich selbst, die Dinge ,wie sie geschehen,
passieren nicht als Strafe, Schuldbegleichen oder Wille einer höheren Macht.
( Buddha und die Mönche ) - Meditation - Psychotherapie und Spiritualität: Die Meditation, das sogenannte Versenken, ist spirituelle Praxis in vielen Religionen, aber auch in der Psychotherapie. Wir denken nach ,über das was "ist" und lassen dem Geist Zeit und Raum sich zu "setzen". Im Hinduismus, im Buddhismus und im Yoga ist das Rezitieren von Mantras während der Meditation sowie im Gebet üblich. Im Buddhismus werden heilige Sätze oder Silben als Mantras angewendet. Im Vajrayana-Buddhismus (tibetische Tradition und japanisches Shingon) sind Mantras so bedeutsam, dass man diese Tradition verschiedentlich auch Mantrayana („Mantra-Fahrzeug“, tib. sngags kyi theg pa) nennt.
( Om mani padme hum) Mantras in Tibet sind in der Regel in Sanskrit überliefert, wobei die Transliteration (in tibetischer Schrift) eindeutig, die Aussprache mitunter verändert ist. Wie im Hinduismus werden Mantras von qualifizierten Lehrern während einer Einweihung auf die Schüler übertragen. Der Geist wird durch die Vorstellung (Visualisierung) und das Sprechen des Mantras am Meditationsobjekt festgehalten. Das langwährende Rezitieren des Mantras ist eine Stütze, um meditativ im gewünschten Denken zu verweilen. Die Mantra-Rezitation geht schließlich über in ein ruhiges Verweilen in der Erfahrung des Meditationsobjekts. " Om mani padme hum " Für den tibetischen Buddhismus sind die sechs Silben om mani peme hung,ausgesprochen, Ausdruck der grundlegenden Haltung des Mitgefühls. In ihrem Rezitieren drückt sich der Wunsch nach Befreiung aller Lebewesen aus dem Kreislauf der Wiedergeburten aus. Ich werde in meinem Blog noch eine eigene Seite über Mantras erstellen. Der Buddhismus ist mit 230 bis 500 Millionen Anhängern (nach Christentum, Islam und Hinduismus) die viertgrößte Religion der Erde. Es gibt drei Hauptrichtungen der buddhistischen Schule. Der Theravada (Pali: Schule der Ältesten) ist die älteste noch existierende Schultradition des Buddhismus. Er führt seine Abstammung auf jene Mönchsgemeinde zurück, die zu den ersten Anhängern des Buddha gehörte.( Pfad der Entsagung) Das Mahayana ist eine der drei Hauptrichtungen des Buddhismus. Das Mahayana unterteilt den Buddhismus in Hinayana und Mahayana. Hinayana bedeutet wörtlich übersetzt „Kleines Fahrzeug“ oder „Kleiner Weg“. „hina“ - also „klein“ bezieht sich auf die Motivation für den Weg. Aus der Erkenntnis des Leids (1. Edle Wahrheit) wünscht sich der Übende, Erlösung vom Leid zu erlangen. Wer diese Motivation für sich entwickelt (auch als „Entsagung“ bezeichnet), wird gemäß Mahayana zum Hinayana gezählt. Dies deshalb, da der Wunsch sich nur auf ein Lebewesen bezieht und somit im Vergleich zum Leid der vielen Lebewesen eine kleine Motivation ist. Jemand, der sich wünscht, dass alle Wesen Leiderlösung erlangen und dafür die persönliche Verantwortung übernimmt, hat eine größere Motivation und zählt zum Mahayana. Der Wunsch nach Leiderlösung bezieht sich im Mahayana also auf alle Lebewesen, einschließlich der eigenen Person. Das Wohl der eigenen Person wird allerdings dem Wohl aller anderen untergeordnet. Das Vajrayana ist eine ab dem 4. Jahrhundert in Indien entstandene Strömung des Mahayana-Buddhismus, die insbesondere die buddhistischen Traditionen des Hochlands von Tibet, den Buddhismus in Tibet an sich sowie den Buddhismus in der Mongolei prägte. Der Begriff „Diamantweg“ wird im deutschsprachigen Raum hauptsächlich für die von Ole Nydahl gegründeten Diamantweg-Zentren verwendet, deren Lehrpräsentation als „Diamantweg-Buddhismus“ bezeichnet wird. Die anderen Schulen des tibetischen Buddhismus, die zum Vajrayana gehören, verwenden eher den Sanskritbegriff „vajrayāna“ oder die Begriffe „Vajra-Fahrzeug“, „Diamantfahrzeug“.
Wer Erfahrung mit dem Buddhismus machen möchte ,hat auch hier in der BRD mehrere Anlaufstellen. In Vorträgen, Seminaren kann man einen Einblick in den Buddhismus gewinnen.
In Deutschland leben circa 100 000 Buddhisten.
Interessante Links :
Diamantweg -Karma kagyü: http://www.diamantweg.de/
Deutsche buddhistische Union : http://www.buddhismus-deutschland.de
"Wie die Dinge sind: Eine zeitgemäße Einführung in die Lehre Buddhas" [Taschenbuch] Autor : Ole Nydahl Verlag: Droemer/Knaur (1. April 2004)