Pappmaché - Schwer auf Draht !

("Marlon", Tiger in Lebensgrösse, 2004 )


Pappmaché - eine Welt aus Draht und Papier -
Für alle Freunde vom Gestalten eigener Skulpturen ,eignet sich Pappmaché hervorragend. Es ist eine sehr preiswerte Technik,die unendlich viele Möglichkeiten bietet. Hier sind ein paar Objekte der letzten Jahre zu sehen,in verschiedenen Größen und Formen.
Pappmaché bietet für Anfänger und Fortgeschrittene immer wieder neue Inspirationen. Wie entsteht eine Figur ? Welche Materialien benötige ich ? Meine Pappmachéfiguren bestehen in der Regel aus 6-Eckgeflecht, welches besser bekannt ist als "Hasendraht" .Dazu eignet sich der engmaschige Drahtzaun, den es verzinkt und kunstoffbeschichtet zu kaufen gibt, in jedem Baumarkt, Gartencenter ,etc (Maschenweite 13mm, 10 Meterrolle, ca.10 Euro)




Beim Besuch des Baumarktes kann man auch schon einige weitere Materialien mitnehmen.So wird Wickeldraht benötigt,zum "Vernähen" einzelner Drahtformen und Bauteile.Er kostet ca. 1,50Euro pro Spule.
Der Draht wird mit der Kneifzange zurechtgeschnitten und dann geformt.Es können dabei geometrische Figuren verwendet werden, um eine Figur zu formen. So gibt es Röhren (Beine,Stamm,etc.),Rechtecke,Kästen (Sockel ),Kugeln,Ellipsen etc.Beim Formen kann der Draht verflochten werden,mit dem Wickeldraht.Er kann gestaucht, gezogen und zurechtgedrückt werden.Der Draht ist sehr geduldig,aber er hat scharfe Spitzen,an den Rändern,an denen er gekürzt wurde.Diese Spitzen sollten mit einer Kombizange,oder Flachzange,nach Innen gebogen werden, da sie sonst durch die Papierschicht stechen und man sich später verletzen könnte.
Als Gestell eignen sich auch Holzstücke,Holzleisten ,geknittertes Papier zum Ausstopfen. Ich verwende auch gerne den Draht der Bügel aus der Reinigung,wie weiter unten zu Sehen ist.Der erste Teil ,des Formens der Figur,kann sehr einfach sein,oder auch detaillierter gehalten werden, je nach Erfahrung mit dem Material.
Noch ein kleiner Tip: Bevor das fertige Gerüst mit Papierstreifen zugekleistert wird, kann man es mit Kreppband umwickeln (wenn es sich um ein kleineres Objekt handelt).Dadurch hat das Papier eine bessere Haftgrundlage auf dem Draht.Als Papier eignet sich alte Zeitungen, jedoch kein beschichtetes Papier,oder zu dickes Papier. Mit der Hand kann nun der Kleister aufgenommen werden und über das Papier verteilt werden, eine sehr klebrige Sache ,mit hohem "Matsch-Faktor".Das gehört mit dazu !





Das Bindemittel für die Haut aus Papier und Pappe ist Tapetenkleister.Am besten eignet sich Kleister für schwere Tapeten.Hier ein Tip aus meiner Pappmaché-Praxis : Zusätzlich wird Holzleim mit in den Kleister verrührt,zum Festigen der Papierschichten.Das Mischungsverhältnis von Wasser und Kleister kann man der Packung entnehmen.Lieber Wasser nachgeben,als zu stark verdünnen.So wird nun Schicht um Schicht auf das Gestell verklebt. Zwischendurch sollte das Objekt durchtrocknen können,bevor weitere Schichten aufgeklebt werden.Es sollten mindestens fünf Schichten sein,besser mehr.

Nachdem alle Lücken gefüllt sind und alles bedeckt ist, kann man nochmals eine Schicht Holzleim ,mit dem Pinsel,auftragen.Dieser härtet die Figur sehr gut.Wenn er durchgetrocknet ist,kann die Figur (weiss) grundiert und bemalt werden. Es eignen sich Acrylfarben, oder Abtönfarben.Als letzte Schicht lackiere ich die Pappmachéarbeit nochmal mit Klarlack ( Acryl).Manchmal verwende ich Kunstharz-Klarlack ,für höchsten Glanz.( Dabei auf die Verträglichkeit mit anderen Lacken achten).


Hier einige Beispiele :



" Wespe " (Kleiderbügel aus Draht als Flügel,mit Fliegennetz beklebt)  ,2008


" Wespennest " ( Vespennest ), 2008


" Sancho ",verrückter Kaktus , 2002



" Feminin  " , 2004