Land in Sicht


Viel zu lange sind wir schon hier draußen,
als daß die Hoffnung uns noch blieb,
vielzuweit hinaus, ein schwerer Sturm uns trieb.

Müde Augen schauen übers Wasser,in Unendlichkeit,
zu oft vergebens gekämpft und kein Schiff das uns befreit.

Die Reserven sind im Sturm der Nacht verbraucht,
manchmal ein paar Tropfen Regen,
nicht alle von uns haben es bis hier geschafft,
von Verzweiflung ,Angst und Durst dahingerafft.

Die noch leben, wissen nicht wofür,
keine treue Seele, die im Hafen wartet,
in dieser Reise ohne Wiederkehr,
gibts wohl keine Rettung mehr.

Eines Morgens, ich kann es kaum glauben,
was ich dort am weiten Horizont seh,
eine Träne läuft mir durchs Gesicht,
denn ,.. es ist Land in Sicht !

Die nächste Träne folgt der ersten Spur,
drei Jahre nun kein Land gesehen,
werden wir den Rest der Reise ,
nun auch noch überstehen.

Noch einmal greifen wir zum Ruder,
nehmen das Steuer fest in die Hand,
an einem Tage, im Oktober,
erreichen wir das ferne Land.

Fragt uns nicht, was wir gesehen,
wo wir geblieben, in all den langen Jahren,
als wir fort, und ohne Hoffnung waren.

Ihr würdet nicht glauben,
nie verstehn´,
seid froh ,
daß wir uns hier, im Licht der Heimat
wiedersehn´!



Oktober 2010