Balkonkästen für den kleinen Zen-Garten -Teil 1 -

1.Teil - Bau der Kästen
(Mitten im Winter)
Beim Einwintern meiner Balkonbepflanzung fiel mir auf,daß ein Teil der großen Holzkästen verwittert ist.Wasser ist ins Innere des Holzes eingedrungen,es faulte,zunächst kaum sichtbar nach Aussen.
Die Kästen habe ich vor fünf Jahren an einem Vormittag zusammengebaut,als Kontrast zum wochenlangen Tapezieren und Streichen meiner Wohnung.
Die teakfarbenen Kästen mit dem bunten Kies erinnern an einen Zen-Garten,vielmehr einen "Zen-Balkon".
Mit Akkuschrauber und Stichsäge fügte ich Leiste an Leiste des Kastens zusammen.
Die Kästen wurden zwar etwas windschief,aber das hat mich zu diesem Zeitpunkt wohl nicht gestört.
Die Schnittkanten der Profilbretter habe ich nicht behandelt und die Dickschichtlasur hat nur die sichtbaren,mit dem Pinsel erreichbaren,Oberflächen geschützt.
Nun sollen auch keine Schrauben mehr sichtbar sein und das Regenwasser soll sich nicht auf Kanten stauen,sondern abfliessen.
Dies gilt es beim Bau der neuen Kästen zu beachten.
(Die Fotos können durch Anklicken vergrössert werden!)


Der alte,angefaulte Kasten
 Anstatt eines zusammenhängenden grossen Kastens,möchte ich mit drei verschiedenen Kästen den langweiligen Balkon eines Neubaus zum Mini-Zen-Garten umfunktionieren.
Hier eine kurze Skizze dazu :


(Das Projekt dient gerne als Vorlage für den Nachbau !)


Der rechte Kasten dieses Ensembles soll im Winter weiter unter das Vordach des Balkons gestellt werden können,da er relativ ungeschützt steht.
Wie später zu sehen ist,habe ich alle Kästen in ähnlicher Form gebaut,der Kasten auf der rechten Seite hat keine schrägen Deckleisten mehr,ich habe die Form vereinfacht.Dieser Kasten ist der Witterung am stärksten ausgesetzt.
Zum Material:
Fichtenholz ist relativ preiswert und in jedem Baumarkt erhältlich.
Natürlich wären kompaktere Hölzer besser,(Teak,Bongossi,Akazie,Eiche,etc.)
aber der Preis spielt (bei mir)letztendlich auch eine Rolle.
Das benötigte Werkzeug dürfte in jeder Hobbywerkstatt zu finden sein.
Es besteht aus Bohrmaschine,Stichsäge,Gehrungssäge,Akkuschrauber,dem 90 Grad-Winkel,Holzbohrern,Hammer,Schleifpapier,Schleifklotz,Holzleim(wasserfest),Holzdübeln,Schraubzwingen etc.


Zugeschnitten habe ich das Holz mit Stichsäge und Gehrungssäge (s.Foto).
Noch präziser und einfacher geht es mithilfe der Tischkreissäge.
Die Kästen bestehen ausschließlich aus 45 ,bzw. 90-Grad-Winkeln.
Praktisch zum Sägen,der kleine Werktisch.


Das Holz habe ich im Baumarkt,von einem netten Mitarbeiter grob zurechtsägen lassen.
Es passt in jeden Kofferraum(wie auch in meinen Fahrradanhänger).
Beim Kauf sollten keinen schräg verzogenen Leisten oder Hölzer mit vielen Astlöchern gekauft werden.Ich habe sägeraue,bzw.einseitig gehobelte Leisten für die Umschalung und gehobelte Bretter für den oberen Rand gewählt.
Der Preis des Holzes liegt bei 50 bis 65 Euro,für alle drei Kästen.
Auch vergünstigte Resthölzer können verwendet werden,im Boden der Kästen z.B.
Zu beachten ist,daß die Hölzer mit Lasur vor dem Verwittern geschützt werden müssen.
Spanplatten oder Sperrholzplatten sind hier nicht geeignet.
Später werden die Kästen Innen mit Bauplane ausgekleidet.


Die Leisten wurden im Baumarkt auf genaue,bzw.annähernde Maße gekürzt.
Den großen Kasten nahm ich mir zum Einstieg vor,er bestimmt die Grösse und das Aussehen der anderen Kästen.
Der kleine Mini-Kasten konnte aus dem Restholz der grösseren Beiden gefertigt werden.


Es regiert zur Zeit Winter,mit all seinen Facetten,vor der Haustür,deshalb habe ich mich in den Keller zurückgezogen.Meine kleine Garagen-Werkstatt ist definitv zu kalt.Die Fotos wirken deshalb so"kühl"und es ist kaum Tageslicht zu sehen,weil ich "untertage"gebastelt habe.Mein Blitzlicht bringt nicht gerade die optimale Ausleuchtung.
Später,auf dem Balkon,werde ich alles wieder ins rechte Licht rücken...wenn dann noch die Sonne (endlich wieder)scheint,soll es gelingen.
(siehe- Teil 2 -Die Bepflanzung)
In meiner Garage herrschen Minustemperaturen und der Holzleim zum Beispiel würde gar nicht trocknen,die Lasur bliebe feucht und meine Finger eingefroren.

Das Grundgerüst jedes Kastens besteht aus vier Eckhölzern,(Kanthölzer) an denen die Seitenwände von Innen geschraubt werden.
Die Bohrlöcher habe ich versenkt und später zugespachtelt.
Ein Teil der Schrauben habe ich in Edelstahlausführung gewählt,um ein Verrosten zu verhindern.Nicht alle Schrauben,denn auch hier spielt der Preis wieder eine Rolle. 
Zumindest die Schrauben der Kästen,die permanent der Witterung ausgesetzt sind,konnte ich in V2A verbauen.


Hier sieht man eine Innenseite des späteren Kastens.Die groben,sägerauhen Seiten habe ich zur Innenseite montiert,die etwas glatteren Seiten zeigen nach Aussen.Jeweils drei Leisten bilden eine Seite.Höhe des Kastens (mit Kantholz und oberer Abdeckung) liegt bei 45 cm.
Hier ist das Prinzip anhand des kleinen Kastens zu sehen.
Drei Leisten auf jeder Seite.Kanthölzer als Verbindung. 
Vor dem Zusammenbau wird jede Leiste von allen Seiten mit Lasur geschützt.



Zeit für eine kurze Pause ,es geht gleich weiter !


N

 
 
... Fortsetzung ...






Wir sind ein wenig in der Zeit verreist,ein Sprung in die Zukunft,und das Grundgerüst des grossen Kastens ist schon fertig.
Der Boden ist nach unten hin durchlässig,damit später keine Staunässe im Kasten entsteht.
Jetzt folgen die Eckleisten,die die Schnittkanten verblenden.
Sie bestehen aus zwei schmaleren Leisten,die im rechten Winkel aufeinandergesetzt wurden.Dazu habe ich 6mm Holzdübel und Ponal-wasserfest- verwendet.
Auch hier wieder wichtig,Lasieren vor dem Zusammenbau.




Was nun noch fehlt,ist die obere Umrandung,die die Kanthölzer verdeckt.
Dazu habe ich 8 cm breite Leisten verwendet.
Der Kasten bekommt dadurch einen breiten,flachen Rand,der bei der späteren Komposition mit buntem Kies für den Charakter eines Zen-Gartens sorgt.
Noch haben wir Winter und es ist noch weit bis zur Bepflanzung.
Ich übe mich derweil in Geduld bis zum nächsten Frühjahr. -Ooooooom -



Hier sieht man die auf Gehrung gesägten,lasierten Rahmenelemente.
Ich habe sie mit Schraubzwingen fixiert,verleimt und zusätzlich mit kleinen Winkeln von unten verschraubt.
Der fertige Rahmen braucht nur noch auf den Kasten gesetzt werden.
Einfach geht dies mit Holzdübeln und kleinen Winkeln.
Alle Lücken und Spalten habe ich mit braunem Abschluss-Acryl verspachtelt,damit hier später keine Standnässe eindringt.



Taaraa,so sieht der fertige,große Kasten aus !
Nein,nicht ganz,er muß nochmals lasiert(Universal-Lasur,wasserbasiert) und mit Bauplane ausgekleidet werden.
Die letzte Lasur(Alkydharz-Lasur)enthält Lösungsmittel und wird draussen,bei frostfreiem Wetter aufgetragen.
Farbton Teak.
Mein Abdeckung am Balkongeländer habe ich schon teakfarben lasiert.
Palisanderfarbene Lasur sieht als Kontrast zum hellen Kies auch gut aus,halt sehr dunkel.




Hier ist der Kasten nochmal im Hochformat zu sehen.(und im Hintergrund der immer im Weg stehende Wäscheständer meiner Nachbarin)
Mein Nachbar(Der Ehemann) kam gerade vorbei und wir haben uns festgequatscht,das kann passieren,er bastelt auch gerne.Im Moment müssen wir beide auf den Keller ausweichen,denn draussen frieren uns die Sinne fürs Werken und Fachsimpeln ein.

Nach dem gleichen Prinzip wird der kleine Kasten zusammengesetzt.
Seitenelemente mit Kanthölzern,später Eckelemente und oben ein Rahmen.

Und wieder gelingt uns ein Zeitsprung nach vorne,es ist immer noch Winter,aber der kleine Kasten hat schon einen dreidimensionalen Korpus :


..und Leisten am Boden ...


Dieser Kasten wird öfter im Regen stehen,deshalb ist jede Schnittkante gut lasiert und die Edelstahlschrauben kamen zum Einsatz.
Ich habe in meinem Keller noch ein geschnitztes Ornament gefunden,für das ich bisher keine Verwendung hatte.Lasiert und am Kasten angebracht sieht es ganz gut aus.
So hat wohl alles seinen Platz in diesem Universum...


... ein paar Tage später...


So sieht es zusammengbaut aus.Der Kasten wird hinterher direkt an den grossen Kasten gerückt und hat einen etwas schmaleren Rahmen.
Hier fehlt noch eine letzte Lasur,das Drahtgitter auf dem Boden,und die Bauplane zum Auskleiden.
Die Folie in meinen alten Kästen hat erstaunlich gut überlebt,ich werde ähnliche für die neuen Kästen wählen.
Es fehlt noch ein kleiner Kasten,zum Arrangieren an der Seite oder vor den beiden Kästen.Restholz und Lasur sind ausreichend vorhanden.

Und nun nochmal eine Zeitreise - die Temperaturen lassen mich jetzt wieder an die Oberfläche,ans Tageslicht kommen.Raus aus dem Keller :
Wir sehen hier den fertigen kleineren Kasten,der später rechts neben dem Grossen steht.
Drahtgitter und Folie sind eingetackert.
(Im Hintergrung,unser vergammelnder Gartenzaun.Danke-liebe Hausverwaltung...)

...und von oben...

Zuletzt der Mini-Kasten,er steht später zwischen den Kästen.

Hier endet der erste Teil meines Holzprojektes.
Wir haben mittlerweile Frühjahr und meine Nachbarn wühlen schon alle in ihren Gärten.
Die Kästen stehen in der Garage und warten auf ihren Einsatz.
Es könnte noch Nachtfröste geben,in dieser Zeit besorge ich Blumenerde und Kies in verschiedenen Farbtönen.
Ich streiche die Balkongitterverkleidung,an einem wärmeren Tag,nochmal mit der gleichen Holzlasur (Teak).
Die alten Holzkästen baue ich ab und gebe sie später zum Sperrmüll.

-Viel Spaß mit dem zweiten Teil,in dem die Bepflanzung zu sehen sein wird ! -

Folgt in Kürze !